Lade...
 

Termine

Ein Jahr 7. Oktober - Gedenkkundgebung für die Opfer des Hamas-Terrors

admin Samstag September 28, 2024

Siebter Oktober Kundgebung 03 1  

Montag — 07.10. — 18:00
Münsterplatz Konstanz
Bündnis gegen Antisemitismus

Am 7. Oktober jährt sich zum ersten Mal das verheerende Massaker der Hamas auf jüdisches Leben in Israel, das mehr als 1.200 Menschenleben gekostet hat. Bis heute befinden sich 116 Geiseln in den Händen der Terroristen. Die Angehörigen kämpfen immer noch um die Freilassung der Geiseln, hoffen, beten und bangen um deren Leben. Die Menschen in der Region leiden nach wie vor an den Auswirkungen des Krieges, der von der Terrororganisation Hamas begonnen wurde.

Gleichzeitig ist weltweit ein erschreckender Anstieg antisemitischer Vorfälle zu verzeichnen. Im Rahmen dieser Gedenkfeier ist es unser Anliegen, der Opfer zu gedenken, den Betroffenen eine Stimme zu verleihen, die Freiheit der Geiseln zu fordern und uns mit Nachdruck gegen jede Form von Antisemitismus und Israelhass auszusprechen.

Deutsche Lebenslügen: Der Antisemitismus wieder und immer noch

admin Samstag September 28, 2024

Vortrag von Philipp Peymann Engel, Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“

Montag, 7. Oktober 2024, 19.30 - 21.00 h
Astoria-Saal, Katzgasse 7, Konstanz.
Eintritt frei.

Ein Jahr danach. Veranstaltung anlässlich des Jahrestages des Terrorangriffs der Hamas auf Israel.

Moderation: Ruth Frenk und Leo Vöhringer

Der brutale Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 ist zu einer Nagelprobe politischer und moralischer Haltung in Deutschland geworden. Das Schweigen der Linken und der Jubel muslimischer Einwanderer, die Unterstützung der Palästinenser durch die Klima-Aktivistin Greta Thunberg, die abgerissenen Plakate der Entführten in London, das Entsetzen der Politiker, die die Aufnahmen der Täter gesehen haben – viele Gewissheiten hat der 7. Oktober erledigt. In Deutschland – selbst in Deutschland – zeigt sich der Antisemitismus wieder so offen, dass man vermuten könnte, er wäre nie weg gewesen. 

Philipp Peyman Engel ist schockiert, dass die Empörung in Deutschland so zögerlich zum Ausdruck kommt – aber nicht überrascht. Seit Jahren verfolgt er die Anbiederung der deutschen Politik an die Feinde Israels und den alltäglichen Antisemitismus aus allen Ecken der Gesellschaft – von Rechten und von Linken, von muslimischen Migranten. Der 7. Oktober hätte endgültig gezeigt, sagt Engel, dass es in Deutschland so nicht weitergehen könne.

Philipp Peyman Engel, geboren 1983 in Herdecke, ist als Sohn einer persischen Jüdin und eines deutschen Vaters im Ruhrgebiet aufgewachsen. Er studierte Philosophie, Pädagogik und Literatur und Medienpraxis in Bochum sowie Essen. Der Journalist ist Chefredakteur der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“. Das „Medium Magazin“ zeichnete ihn 2023 mit dem renommierten Medienpreis „Chefredakteur des Jahres“ aus. Texte von Engel zum jüdischen Leben, Antisemitismus und Israel erscheinen regelmäßig im Spiegel,  der FAZ und im Deutschlandfunk.

Eine gemeinsame Veranstaltung von vhs Landkreis Konstanz, DIG Bodensee-Region, GCJZ Konstanz e.V., Jüdische Gemeinde Konstanz e.V., Evangelische Erwachsenenbildung Bodensee.

Die Logik kollektiver Anfeindung. Der Berliner Antisemitismusstreit 1879/80 und die Sprache des modernen Antisemitismus

admin Freitag Mai 3, 2024

Online-Vortrag und Buchvorstellung am 6.5.2024 um 18 Uhr mit Nicolas Berg (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow Leipzig)

Die Logik Kollektiver Anfeindung

Moderation: Anna Pollmann (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt Universität Konstanz)

An den Wänden der Universität Konstanz prangten im Frühjahr zwei Parolen: eine aus dem Arsenal des modernen Antisemitismus, die schließlich im Nationalsozialismus zur mörderischen, politischen Maxime wurde; die zweite eine Leitformel der pro-palästinensischen Protestbewegung. Das Nebeneinander dieser Parolen legt nahe, sich mit formierenden Ereignissen und mit der Tradierungs- und Radikalisierungsgeschichte des Antisemitismus zu beschäftigen, dessen Konjunkturen seit vielen Jahrzehnten immer auch im Zusammenhang mit Konflikt und Krieg im Nahen Osten und derzeit mit dem Krieg in Gaza zu sehen sind.

Zu Kontextualisierung des historischen und folgenschweren Zitates Heinrich von Treitschkes »Die Juden sind unser Unglück« heißen wir den Historiker Nicolas Berg willkommen. Das Zitat stand am Anfang des Berliner Antisemitismusstreits 1879/80, einer Urszene des modernen Antisemitismus, in dessen Zentrum zunächst die Infragestellung der gleichberechtigten Teilhabe von Juden im neu gegründeten Deutschen Reich stand. Nicolas Berg hat 2023 die Sammlung der historischen Dokumente aus den Jahren 1879/80, die erstmals 1965 von Walter Boehlich zusammengestellt wurde, bei Suhrkamp neu herausgegeben. Berg wird in seinem Vortrag Ursprünge und Rezeptionsgeschichte des fatalen Satzes bis zu seiner Funktion als zentralem Slogan der völkischen und später nazistischen Bewegung und seinem Nachhall in gegenwärtigen Parteiprogrammen nachzeichnen. Zudem wird es um die sprachlichen Strukturen antisemitischer Anfeindungen gehen, die bis heute Bestand haben: seine Wort- und Metaphernwahl, seine aporetischen Denkfiguren, die Verwissenschaftlichung des Ressentiments und die Angleich­ungen an den akademischen Jargon. Die Leitfrage seiner Ausführungen lautet: Kann man antisemitische Diffamierungs- und Ausgrenzungsideologie mit Mitteln der historischen Sprachkritik dekonstruieren?

Nicolas Berg ist Herausgeber des Bandes: Der Berliner Antisemitismusstreit. Eine Textsammlung von Walter Boehlich, Berlin: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag 2023.

Wir bitten um Anmeldung unter: hiwis.zkf@uni-konstanz.de

Beginn: Montag 6. Mai 2024, 18.00 Uhr (im Zoom)
 

Veranstaltet von: Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Stolpersteinverlegung am 19.5.2024 in Konstanz

admin Freitag April 12, 2024
Karte der Stolpersteinverlegungen am 19.5.2024 in Konstanz
Karte der Stolpersteinverlegungen am 19.5.2024 in Konstanz

 

STOLPERSTEINE ist ein Kunstprojekt von Gunter Demnig aus Köln. Der 76-jährige Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt.

Bis Ende 2023 wurden in Konstanz, Kreuzlingen und Tägerwilen 272 STOLPERSTEINE verlegt.
Im Mai 2023 verlegte Gunter Demnig in Nürnberg den 100.000. Stolperstein.

Broschüre mit Stolpersteinverlegungen und Rahmenprogramm der Stolpersteininitiative Konstanz (PDF)


Aus dem Programm 2024:

Stolpersteine und Stolperschwelle

15:10 Uhr | Untere Laube 12

STOLPERSCHWELLE (Nr. 12 in der Karte)

Mit einer Verordnung des badischen Justizministers Dr. Otto Wacker wurde in Konstanz zum 1. Januar 1934 ein NS-Sondergericht eingerichtet, das Konstanzer Erbgesundheitsgericht.
Es war dem Amtsgericht angegliedert und für die Durchsetzung des gleichzeitig am 1. Januar 1934 in Kraft getretenen „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ in den Amtsgerichtsbezirken Konstanz, Radolfzell, Singen und Überlingen zuständig. Es handelte sich dabei um eines der ersten rassenpolitischen Gesetze des NS-Regimes und zielte nicht nur auf „Erbkranke“, wozu beispielsweise auch stark kurzsichtige und gehörlose Menschen zählten, sondern richtete sich auch gegen Menschen, die die Fürsorgekassen belasteten, wie Hilfsschülerinnen, die nicht den vermeintlich nötigen Bildungsstand aufwiesen oder von der im Nationalsozialismus geltenden sozialen oder ideologischen Norm abwichen. Deren „geistige Minderwertigkeit“ sei eine Gefahr für den „gesunden Volkskörper“. Nach Meinung der nationalsozialistischen Machthaber und deren Vertreter vor Ort sollten sich diese „Ballastexistenzen“ und „unnützen Esser“, die sich hemmungslos vermehrten, wenigstens nicht weiter fortpflanzen dürfen.

Ärzte und Juristen des Erbgesundheitsgerichts Konstanz verfügten zwischen 1934 und 1945 die Zwangssterilisation von über 1.000 Frauen, Männern und Jugendlichen aus dem Umkreis.

Davon waren mindestens 291 aus Konstanz.

 

Geführte Rundgänge

 

02. Juni 2024 | 15:00 Uhr

Zu den Stolpersteinen für Zwangssterilisierte und für Opfer der „Euthanasie“ (Roland Didra)

Im Mittelpunkt der Führung stehen die Schicksale der Zwangssterilisierten und der NS- „Euthanasiemorde“ in Grafeneck und die Details der Planung und Durchführung der Verbrechen
bzw. des Massenmords. In Konstanz gibt es mittlerweile über 30 Stolpersteine für diese Opfergruppen. Bei dem Rundgang werden einige Verlegestellen in Konstanz aufgesucht und an die Schicksale der Kinder und Erwachsenen erinnert.
Die etwa 90-minütige Führung findet bei jedem Wetter statt.

Treffpunkt: Münsterplatz | Brunnen

 

05. Juni 2024 | 18:00 Uhr

Jüdisches Leben in Konstanz vor und während der NS-Zeit (Petra Quintini)

Anhand ausgewählter Lebensgeschichten Konstanzer Juden und Jüdinnen erzählt dieser Stadtrundgang von der Vielfalt, aber auch von der Zerstörung der jüdischen Gemeinde in Konstanz während der NS-Zeit. Dabei werden nicht nur Stolpersteine, sondern auch andere Orte in der Innenstadt aufgesucht, die eine besondere Geschichte haben.

Die etwa 90-minütige Führung findet bei jedem Wetter statt.

Treffpunkt: Rathaus, Kanzleistr. 13/15

 


12. Juni 2024 | 18:00 Uhr

Zu den Stolpersteinen in der Konstanzer Altstadt (Dr. Uwe Brügmann)

Bei dem Rundgang durch die Konstanzer Innenstadt werden ausgewählte Biografien von Opfern des nationalsozialistischen Terrors – Juden, Eugenik-Opfer, Homosexuelle, politische Opfer und Zeugen Jehovas – ausführlich und exemplarisch vorgestellt.
Die etwa 90-minütige Führung findet bei jedem Wetter statt.

Treffpunkt: Gedenk-Obelisk hinter der Dreifaltigkeitskirch

 

Abendveranstaltung


21. Mai 2024 | 19:30 Uhr

Offizielle Übergabe der Stolpersteine und der Stolperschwelle an die Stadt Konstanz. Im Anschluss: Lesung aus dem Gedenkbuch für die Konstanzer Opfer von NS-Zwangssterilisation und „Euthanasie“-Verbrechen 1934–1945.

Ort: Wolkensteinsaal, Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 41/43, 78462 Konstanz

 

Organisator*innen

Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ arbeitet seit 2005 an der Aufarbeitung von Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus – Jüdinnen und Juden, politisch und religiös Verfolgte, Opfer der Eugenik, Deserteure, Sinti/Roma und Homosexuelle erhalten so auch in Konstanz ihre Identität zurück.

Eröffnung der Ausstellung „Es konnte alle treffen“: Zwangssterilisation und NS- „Euthanasie“- Verbrechen in Südwestdeutschland am Beispiel der Stadt Konstanz

admin Mittwoch Januar 10, 2024
Ausstellungseröffnung "Es konnte alle treffen" am  27.01.2024, Gewölbekeller, Konstanz
Ausstellungseröffnung "Es konnte alle treffen" am 27.01.2024, Gewölbekeller, Konstanz

 

Ausstellungseröffnung "Es konnte alle treffen" am 27.01.2024, Konstanz

18.30 Uhr: Eröffnung durch die Veranstalter mit einem Grußwort von Frau Prof. Dr. Aleida Assmann und einer musikalischen Begleitung durch Alexander Hanßmann (Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz).
Ort: Gewölbekeller, Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 43, Konstanz

19.30 Uhr: Vortrag Thomas Stöckle M.A., Leiter der Gedenkstätte Grafeneck: Eugenik und NS- „Euthanasie“ - Einführung in die Thematik der Ausstellung „Es konnte alle treffen“.
Ort: Wolkensteinsaal, Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 43, Konstanz
Eintritt: frei

Veranstaltende: Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ in Kooperation mit Kulturamt Stadt Konstanz, Stabsstelle Konstanz International, Stadt Konstanz, Volkshochschule Landkreis Konstanz e.V., VVN-BdA Kreis Konstanz u.a. sowie Gedenkstätte Grafeneck-Dokumentationszentrum

Ausstellung „Es konnte alle treffen“

Weit über dreihundert Konstanzerinnen und Konstanzer – Frauen und Männer, Jugendliche und
Kinder – wurden zwischen 1934 und 1945 Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“-Morden. Weil sie die Fürsorgekassen belasteten, nicht den vermeintlich nötigen Bildungsstand aufwiesen, weil sie krank waren oder von der im Nationalsozialismus geltenden sozialen oder ideologischen Norm abwichen. Es konnte alle treffen in einem System, das den Wert eines Menschen anhand seiner volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und seiner „erbbiologischen Qualität“ bemaß.

Die Ausstellung widmet sich diesen beiden lange vernachlässigten Opfergruppen. Sie skizziert,
vor welchem Hintergrund die Menschen zwangssterilisiert beziehungsweise ermordet wurden,
und zeigt, wie leicht man auch in Konstanz in die Mühlen der Programme zur „Aufartung zum
Schutz der deutschen Volksgesundheit“ geraten konnte.

Eine Ausstellung der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ in
Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Grafeneck-Dokumentationszentrum und dem Kulturamt
Konstanz

Die Ausstellung ist bis zum 31. März 2024 im Gewölbekeller zu sehen.

Öffnungszeiten: Di. – Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. + So. 10 – 17 Uhr

KULTURZENTRUM AM MÜNSTER – GEWÖLBEKELLER, Wessenbergstr. 43, 78462 Konstanz

Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Gerne können Sie sich für Terminvereinbarungen zu individuellen Führungen für Schulklassen,
bzw. öffentlichen Führungen unter info um stolpersteine-konstanz.de anmelden.

Neuerscheinung

admin Montag Januar 8, 2024

52 Hörstationen mit Fluchtgeschichten von 1938 bis 1945. Entlang der Radroute Nr. 1 vom Bodensee bis zur Silvretta – in Vorarlberg, der Schweiz und in Liechtenstein

Loewy, Hanno; Einetter, Raphael (2023) Über die Grenze. 52 Fluchtgeschichten zwischen Bodensee und Gebirge 1938 bis 1945. ‎Bucher Verlag. ISBN 978-3990186824
Loewy, Hanno; Einetter, Raphael (2023) Über die Grenze. 52 Fluchtgeschichten zwischen Bodensee und Gebirge 1938 bis 1945. ‎Bucher Verlag. ISBN 978-3990186824

 


Wir haben es geschafft! Hoffe euch alle gesund! Und alles in Ordnung. Nun mein Bericht!“ (Willy Geber nach seiner Flucht in die Schweiz ineinem Brief nach Wien, August 1938)

Tausende Flüchtlinge versuchten zwischen März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die rettende Schweiz zu erreichen: Verfolgte Jüdinnen und Juden, politische Gegner*innen der Nazis, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter*innen aus besetzten Ländern Europas. Bereits im Sommer 1938 begann die Schweiz die Grenzen abzuriegeln. Fluchthelfer*innen auf beiden Seiten der Grenze konnten manchen Menschen noch ein Entkommen ermöglichen, aber nun gab es nur noch illegale Wege in die Freiheit.

Entlang der Radroute Nr. 1, von Bregenz bis Partenen, und an ausgewählten Orten in der Schweiz und in Liechtenstein markieren symbolische Grenzsteine 52 Hörstationen zu diesen Flüchtlingsschicksalen, und laden per QR-Code dazu ein, sich auf die Geschichte des jeweiligen Ortes einzulassen, innezuhalten und die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen.

Über die Grenze erzählt von Odysseen durch ganz Europa und einheimischen Schmugglern, die zu Fluchthelfern werden, von Liebenden, die aus dem Gefängnis ausbrechen und Kriegsgefangenen die sich verirren, von protestierenden Schülerinnen und Verhören durch die Gestapo, von Abenteuern am Geburtstag, von gefährlichen Wegen über den Rhein und die Berge – von menschlichem Mut, Behördenwillkür und Widerstand.

Die Erfahrungen der Flüchtlinge spiegeln sich in persönlichen Briefen aus der Zeit der Verfolgung, Dokumenten der deutschen und Schweizer Behörden, in Erinnerungen von Zeitzeugen und Fotografien von Schauplätzen. Aus ihnen entsteht ein Bild der damaligen Ereignisse aus vielen Perspektiven – zu hören, zu lesen und zu sehen. Unterwegs mit dem Fahrrad zwischen See und Bergen, auf beiden Seiten des Rheins, beiden Seiten einer Grenze, die noch heute zugleich trennt und verbindet.

Als Plattform für diese Erkundung der Grenzlandschaft im Rheintal und in den Bergen dient die Website www.ueber-die-grenze.at mit einer interaktiven Radkarte.


Die Hörstationen sind auch in gedruckter Form als Taschenbuch erhältlich. Es hat 512 Seiten, ist reich bebildert und verfügt über eine Radwanderkarte (PDF) im Umschlag. Man kann es beim Jüdischen Museum Hohenems oder beim Buchhändler eures Vertrauens für € 24,80 bestellen.

Ausstellung Gurs 1940. Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden.

admin Dienstag Mai 17, 2022

Ende Oktober 1940 wurden über 6.500 Jüdinnen und Juden aus ihren Heimatgemeinden inBaden und der Saarpfalz nach Gurs, Südwestfrankreich, deportiert, darunter auch 112 Juden und Jüdinnen im Alter von 3 bis 92 Jahren aus Konstanz.

Die von der Gedenk—und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz erstellte Wanderausstellung wird in einem Kooperationsprojekt mit der Universität Konstanz in den Räumen der Universitätsbibliothek zu sehen sein.

Ergänzt wird die Ausstellung von Tafeln mit lokalem Bezug, die Konstanzer Schüler*innen in Zusammenarbeit mit der Initiative Stolpersteine erarbeitet haben und die über das Schicksal der aus Konstanz deportierten jüdischen Kinder und Jugendlichen sowie die Entstehung des neuen Mahnmals am Petershauser Bahnhof berichten.

Termin: 17. Mai – 25. Juni 2022

Ort: Universitätsbibliothek Konstanz (BA420) 

Download Flyer (PDF)
 

8. Mai: VVN/BdA -Kundgebung am Seetorplatz, Radolfzell

admin Donnerstag Mai 5, 2022
VVN/BdA-Kundgebung am 8. Mai 2022 in Radolfzell
VVN/BdA-Kundgebung am 8. Mai 2022 in Radolfzell

 

An diesem Tag im Jahr 1945 kapitulierte das Nazi-deutsche Reich vor den Alliierten. Der massenhafte Mord an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Widerständler*innen und anderen Minderheiten fand endlich ein Ende. Mit diesem Tag stand die Hoffnung auf wiederkehrende Menschlichkeit am Horizont. Millionen Opfer forderte eine Ideologie und Diktatur, die 1933 - 1945 von den Deutschen ausging. An diesem historischen Tag feiern wir das Ende der widerlichsten Brutalität des Faschismus, aber wir gedenken auch der vielen Opfer.


Mit dieser Gedenkkultur und Geschichtsaufarbeitung tut sich vor allem das kleine Städtchen Radolfzell schwer: Unter der Überschrift „Opfer“ sind in dieser Stadt Täter des Nazi-Regimes am Luisenplatz gelistet - Zudem dominiert bis heute eine Wehrmachtssoldaten-Statue diesen Ort.

Daher rufen wir auch dieses Jahr erneut zum Protest im Hinterland auf: Wir wollen keine Nazi- Kunst auf unseren Straßen, kein deutsches Vertuschen, kein Gedenken an Täter und keinen Ort, der heute noch von Neonazis aufgesucht wird, um ihre faschistischen Ideologien zu feiern. Wir wollen klare Kante: Nieder mit dem Denkmal, endlich ein würdiges Gedenken an die Opfer und Initiativen, um auch in Radolfzell aufzudecken, was vor 1945 geschah – die Kaserne, der SS-Schießstand und das Denkmal am Luisenplatz zeigen auf, welch düstere Geschichte diese Stadt in sich trägt.

Wir werden an diesem Tag Licht ins Dunkle bringen und laden euch herzlich ein ab 15 Uhr auf dem Seetorplatz Reden zu lauschen und Infomaterialien zu lesen. Die freudige Bedeutung dieses Tages darf nicht in Vergessenheit geraten, Kundgebungen wie diese und andere Veranstaltungen müssen von jedem Menschen besucht werden können, Bildungsarbeit muss an erster Stelle stehen und es soll auch Zeit zum Feiern sein. Daher fordern wir: Der 8. Mai zum Feiertag! In Deutschland soll dieser Tag die Bedeutung bekommen, die er für Überlebende, Alliierte und Antifaschist*innen hat – ein Tag des Gedenkens, ein Tag des Feierns und ein Tag des Antifaschismus!

Die Kundgebung wird unterstützt von Bildungsbude e.V., Die Linke Kreisverband Konstanz, Initiative Stolpersteine für Konstanz - Gegen Vergessen und Intoleranz, OAT Konstanz, SARAH - Search And Rescue for All Humans gemeinnützigeUG, Seebrücke Konstanz, Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken OV Konstanz

Fernsehfilm zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz, 20. Januar 1942

MW Mittwoch Januar 26, 2022

Der "Historische Spielfilm" Die Wannseekonferenz von Regisseur Matti Geschonneck ist seit dem 18. Januar 2022 in der ZDF-Mediathek verfügbar. Er wurde am 24. Januar 2022 zur Hauptsendezeit erstmals im ZDF gesendet und von einer Dokumentation zum Thema begleitet. 

Die Wannseekonferenz  

ZDF-Mediathek (Spielfilm)

und

Doku Die Wannseekonferenz  

ZDF-Mediathek (Dokumentation)

Vgl. Peter Longerich: Wannseekonferenz. Der Weg zur "Endlösung". München, Pantheon 2016.

 

Zum mahnenden Gedenken an die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden nach Gurs im Jahr 1940

admin Donnerstag Oktober 21, 2021

Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden in das Internierunglager Gurs deportierten Juden, Badische Landesbibliothek Karlsruhe.

Gurs Frauenbaracken 1940  

Aus Baden deportierte Frauen vor ihren Baracken. Camp de Gurs, 1940

Gedenkstättenort Radolfzell:

Gedenkstatte Kaserne   2023   Infotafel   Gedenkstätte   SS Schießstand Radolfzell  

Gedenkstätte ehemalige SS-Kaserne Radolfzell, Informationstafel u.a. zur Rolle der Radolfzeller SS bei der „Wagner-Bürckel-Aktion“ 1940

2013 06 21 Gurs Stein Infotafel

Gurs-Mahnmal (Projekt Neckarzimmern) / Stolperstein Alice Fleischel, Seetorplatz

Konstanz-Petershausen: Mahnmal zum Gedenken an die Deportation der Konstanzer Jüdinnen und Juden 1940

MW Montag Oktober 18, 2021

Ein von Jugendlichen im Rahmen eines schulübergreifenden Projektes gestaltetes Mahnmal  wird am 22. Oktober 2021 am Bahnhof Konstanz-Petershausen eingeweiht.

Es soll an die am 22. Oktober 1940 von diesem Bahnhof ausgehende Deportation der Konstanzer Jüdinnen und Juden erinnern, die im Rahmen der "Wagner-Bürckel-Aktion" in das südfranzösische Internierunglager Gurs deportiert wurden.

Die Deportation von 112 Konstanzerinnen und Konstanzern jüdischen Glaubens erfolgte vom Bahnhof Petershausen, dem damals etwas außerhalb gelegenen Güterbahnhof am heutigen Alemannenplatz.

Das von Jugendlichen geschaffene Mahnmal besteht aus zwei Teilen: einem Sockel aus Cortenstahl, der das hebräische Wort „Chai“ (Leben) abbildet, und einer Taube aus Bronze.

Die Inschrift des Mahnmals lautet:

"Erinnere Dich, vergiss es nicht
Es waren Kinder, Mütter, Väter, Großeltern: Menschenleben
Das Leben von 112 jüdischen Menschen wurde zerstört, als diese am 22. Oktober 1940 von diesem Bahnhof aus nach Gurs (Südwestfrankreich) deportiert wurden.
Viele von ihnen kamen in Gurs ums Leben. Ab Sommer 1942 begannen von dort Transporte nach Auschwitz, wo die Deportierten ermordet wurden.
Dieses Mahnmal erinnert an die Verbrechen, die auch unter Beteiligung von Konstanzern an den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern begangen wurden.
Errichtet von Konstanzer Jugendlichen am 22. Oktober 2021

Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht. (Max Mannheimer 1920 –2016, Holocaust-Überlebender)"

....

Weitere Informationen unter: www.seemoz.de

Gedenktag - 22. Juni 1941 - Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion

MW Dienstag Juni 22, 2021

Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am frühen Morgen des 22. Juni 1941 beginnt vor 80 Jahren ein in der Geschichte beispielloser, rassenideologischer "Vernichtungskrieg":

"Vor allem wegen der von Deutschen geplanten und ausgeführten Massenverbrechen an der Zivilbevölkerung starben im Kriegsverlauf zwischen 24 und 40 Millionen Bewohner der Sowjetunion. Dieser Krieg gilt wegen seiner verbrecherischen Ziele, Kriegsführung und Ergebnisse allgemein als der „ungeheuerlichste Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“.

Wikipedia: Deutsch-Sowjetischer Krieg 1941-1945

 

Deutscher Vormarsch, Ende Juni 1941, Weißrussland. Fotoarchiv Markus Wolter

Ausstellung "Ausgrenzung – Raub – Vernichtung" in Tübingen

admin Freitag April 2, 2021
Ausgrenzung – Raub – Vernichtung: NS-Akteure und ‚Volksgemeinschaft‘ gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 – 1945
Ausgrenzung – Raub – Vernichtung: NS-Akteure und ‚Volksgemeinschaft‘ gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 – 1945


„Ausgrenzung – Raub – Vernichtung: NS-Akteure und ‚Volksgemeinschaft‘ gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 – 1945“

So heißt die Wanderausstellung des Staatsarchivs Ludwigsburg und des Gedenkstättenverbunds Gäu- Neckar-Alb. Das Stadtmuseum zeigt sie in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Tübingen. Sie ist Bestandteil des NS-Ausstellungsbereichs der Dauerausstellung.

Sie ist ab 1. April bis 30. Mai 2021 im Stadtmuseum Tübingen zu sehen. Der Besuch vor Ort ist mit Anmeldung möglich und erfordert einen tagesaktuellen Corona-Schnelltest. Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

Zur virtuellen Ausstellungseröffnung sprachen die Leiterin des Tübinger Stadtmuseums Wiebke Ratzeburg und Dr. Martin Ulmer von der Geschichtswerkstatt Tübingen.

Ausstellungseröffnung "GURS 1940" im Livestream

admin Mittwoch März 31, 2021

Die Französische Botschaft in Berlin, die CIVS und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz laden am 7. April 2021 um 18 Uhr,  anlässlich des Gedenktages Yom HaShoa, zur Ausstellungseröffnung ein:

Gurs 1940

Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden

Mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland wurden am 22. und 23. Oktober 1940 in das Lager Gurs in Südfrankreich verschleppt – eine der ersten systematischen Deportationen durch die Nationalsozialisten. Viele der Deportierten starben dort oder in anderen Lagern Südfrankreichs. Die in Gurs Internierten wurden ab 1942 nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor verschleppt und ermordet. Nur wenige Menschen überlebten.

Die deutsch-französische Ausstellung wird in der Französischen Botschaft in Berlin bis zum 21. April 2021 gezeigt, ebenso an vielen Orten in Südwestdeutschland und in Frankreich.

Programm

  • Begrüßung durch Botschafterin Anne-Marie Descôtes (Französische Botschaft in Berlin)
  • Grußwort von Staatsminister Michael Roth (Auswärtiges Amt) 
  • Grußwort von Staatssekretär Volker Schebesta (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg)
  • Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Stadt Karlsruhe, Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erhaltung des Deportiertenfriedhofes in Gurs)
  • Deborah Hartmann (Direktorin Haus der Wannsee-Konferenz) und Prof. Gisela Dachs (The Hebrew University of Jerusalem) im Gespräch: Antisemitismus und Shoah im Spiegel der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945
  • Video-Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Jennifer Heidtke und Kurator Dr. Christoph Kreutzmüller
  • Mélina Burlaud (Klavier) und Claire Beaudouin (Sopran) begleiten die Veranstaltung aus Gurs, mit Kompositionen dort internierter Musiker: „Der Glaube an das Schöne hinter Stacheldraht – Kunst im Lager Gurs (1939 – 1945)“

Die Eröffnung findet am 7. April 2021, 18 Uhr, auf Deutsch und Französisch als Livestream statt.

Anmeldung unter:

www.ghwk.de/de/termine/termin/ausstellungseroeffnung-gurs-1940

Vortrag: "Dr. med. Ludwig Finckh und die NS-Rassenhygiene"

admin Montag Oktober 19, 2020

5. Kurs Biologie Und Rassenkunde Nslb

Gauschulungslager des NS-Lehrerbundes (NSLB), Gaienhofen. „5. Lehrgang, Sonderkurs in Erbbiologie und Rassenkunde“, 1935. Ansichtskarte eines Kursteilnehmers an seine Familie in Pforzheim

Über Dr. med. Ludwig Finckh (1876-1964) wäre vermutlich längst das letzte Wort gesprochen und der Autor vergessen worden, wenn es sich bei ihm nur um den sogenannten „Heimat-Dichter“, den „Rosendoktor“ von der Höri gehandelt hätte. Als virulenter Nationalsozialist gibt Finckh stattdessen heute noch Anlass, sich mit seinem Fall kritisch auseinanderzusetzen. Teils als Vordenker, teils als Vortragsredner in Sachen NS-„Rassenhygiene“, betätigte sich Finckh u.a. als „Weltanschauungslehrer“ des NS-Lehrerbundes am Gauschulungslager des NSLB in Gaienhofen und an der Waffen-SS-Unterführerschule in Radolfzell. Neueste Recherchen belegen die Teilnahme von Finckhs Gauschulungslagern an eugenischen Tagungen der Heil- und Pflegeanstalt Reichenau in den Jahren 1934-1938. (Text: Markus Wolter)

Referent: Markus Wolter, MA

Ort: VHS Konstanz, Katzgasse 7, Astoria Saal

Datum: 23. November 2020 (ursprünglicher Termin: 24. März 2020)

Zeit: 19.30 - 21.00 Uhr

Anmeldung: VHS-Konstanz

Die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden nach Gurs 1940 - Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag, 22. Oktober 2020

admin Donnerstag Oktober 15, 2020

Gurs Ende 1940

Camp de Gurs, Ende 1940.

Am 22. Oktober 2020 jährt sich die Deportation von über 6500 badischen und saarpfälzischen Jüdinnen und Juden in das südfranzösische Internierungslager Camp de Gurs 1940 zum 80. Mal.

Der Jahrestag der sogenannten "Wagner-Bürckel-Aktion" wird in Radolfzell auch in diesem Jahr mit einer Gedenkveranstaltung der Initiative Stolpersteine am Gurs-Mahnmal, zugleich Verlegeort des Stolpersteins für Alice Fleischel, am Seetorplatz begangen.

Datum: 22.10.2020

Uhrzeit: 17:00 Uhr

Ort: Radolfzell, Seetorplatz

ABSAGE: Die Gedenkveranstaltung wurde vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Lage von den Veranstaltern abgesagt.

Programm: Initiative Stolpersteine-Radolfzell

4. Stolperstein-Verlegung in Radolfzell, 24. September 2020

admin Montag August 24, 2020

Am 24. September des Gedenkjahres - 80 Jahre „Euthanasie“-„Aktion T4“ - kommt es zur Verlegung von fünf weiteren Stolpersteinen im Stadtgebiet von Radolfzell. Sie gelten Josefa Trost, geb. Klaus, Opfer der „Euthanasie“-„Aktion T4“ 1940, sowie Hermine Bauer und den Geschwistern Josefine Fetzer, Anna Fetzer und Agnes Zimmermann, geb. Fetzer, die nach Maßgabe des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuches“ zwischen 1934 und 1939 zwangssterilisiert wurden. 

Vgl.: Informationssystem des Radolfzeller Gemeinderats, Beschluss in der GR-Sitzung vom 5. Juni 2020.

Vgl.: Initiative Stolpersteine-Radolfzell

Ad personam: Josefine Fetzer

Dreschmaschine Screenshot 17.2.2020

Screenshot von www.klepperle.de vom 17. Februar 2020; dort nach dem SK-Artikel vom 19. Februar 2020 gelöscht.

Radolfzeller „Brauchtumspflege“: Narrenvers „Dreschmaschine“. Er wird an der Fastnacht intoniert und verhöhnt ein Opfer des Nationalsozialismus - Josefine Fetzer (1910-1991) - bis heute; in diesem Jahr (2020) außerdem als Spottbild auf dem käuflich zu erwerbenden Narren-"Brettle" der "Narrizella Ratoldi" (Bild).

Vgl. weiterhin auf: "Heischeverse und Narrensprüche". Zit.: „Hier findest Du die wirklich wichtigen Dinge der alemannischen Fasnacht.“(!)

Vgl.: Dominique Hahn: Neue „Stolpersteine“ für Radolfzell, Wochenblatt, 16. September 2020; Online.

___

Neuerscheinung

Markus Wolter: Die Radolfzeller Ärzteschaft im Nationalsozialismus. Das Fallbeispiel Dr. med. Hans Foerster (1894-1970).

Vor 80 Jahren: "Aktion T4" - Zum Gedenken an die Opfer des NS-"Euthanasie"-Programms 1940

admin Mittwoch Juni 10, 2020

Im Rahmen der staatlich angeordneten und durchgeführten Massenmorde ("Aktion T4") an psychisch kranken und behinderten Menschen, die vor 80 Jahren in Deutschland begannen, wurden in den Monaten Mai bis November 1940 allein 214 Männer und 242 Frauen aus der „Heil- und Pflegeanstalt bei Konstanz“ (Reichenau) in die Tötungsanstalt Grafeneck gebracht und dort in einer Gaskammer ermordet. Im Dezember 1940 und Januar/Februar 1941 erfolgte in drei weiteren Transporten die „Verlegung“ von 69 Reichenauer Patient/inen in die als Zwischenanstalt fungierende Anstalt nach Wiesloch, von wo aus die meisten in die Tötungsanstalt Hadamar verbracht wurden. Die Reichenauer Anstalt wies damit eine „Tötungsrate“ von über 50 % ihres Krankenstandes (869 Patient/innen) von Anfang 1940 auf.

Insgesamt konnten 14 „T4“-Opfer aus Radolfzell und den Ortsteilen ermittelt werden; an ihr Leben erinnern in Radolfzell bislang sechs Stolpersteine, die 2015 und 2016 verlegt wurden. Die Frauen, Männer und Kinder waren Patient*innen der Heil- und Pflegeanstalten Reichenau, Emmendingen und Wiesloch, der Kreispflegeanstalt Geisingen, der Universitätsnervenklink Freiburg und/oder „Pfleglinge“ der St. Josefsanstalt Herten und davor in Kinderheimen in Freiburg, Konstanz und Sigmaringen untergebracht.

Kundgebung zum 8. Mai 2020 auf dem Luisenplatz

admin Samstag Mai 9, 2020

Anlässlich des 75. Jahrestages des Endes des deutschen Nationalsozialismus organisierte das Feministische Antifaschistische Kollektiv (FAK) auf dem Radolfzeller Luisenplatz eine Kundgebung unter dem Motto “Entnazifizierung – Heraus zum 8. Mai!”, die erst von der Radolfzeller Stadtverwaltung verboten, später dann doch noch mit Auflagen zugelassen wurde.

Mehrere regionale Gruppen wie die Konstanzer Seebrücke, das OAT Konstanz, die VVN-BdA, die Linksjugend, das Rojava-Bündnis und die Singener Teestube riefen mit zur Kundgebung auf und hielten teils eigene Reden.

Ca. 40 Personen waren gekommen und informierten sich anhand von Texttafeln z.B. über das unsägliche Gedenkmal das heute noch gefallene SS-Angehörige als „Opfer“ ehrt. Die Namen der SS-Angehörigen waren mit pinker Kreide hervorgehoben worden - auf den Stufen vor dem Denkmal stand „Deutsche Täter sind keine Opfer“. Das Kriegerdenkmal wurde mit VVN- und Antifafahnen verziert.

Bericht beim Feministischen Antifaschistischen Kollektiv

Luisenplatz-08-05-2020.03

Luisenplatz-08-05-2020.01

Luisenplatz-08-05-2020.04

Luisenplatz-08-05-2020.02  

Vortrag VHS Konstanz - "Dr. med. Ludwig Finckh und die NS-Rassenhygiene"

admin Donnerstag Januar 30, 2020

Image
Gauschulungslager des NS-Lehrerbundes (NSLB), Gaienhofen. „5. Lehrgang, Sonderkurs in Erbbiologie und Rassenkunde“, 1935. Ansichtskarte eines Kursteilnehmers an seine Familie in Pforzheim

Über Dr. med. Ludwig Finckh (1876-1964) wäre vermutlich längst das letzte Wort gesprochen und der Autor vergessen worden, wenn es sich bei ihm nur um den sogenannten „Heimat-Dichter“, den „Rosendoktor“ von der Höri gehandelt hätte. Als virulenter Nationalsozialist gibt Finckh stattdessen heute noch Anlass, sich mit seinem Fall kritisch auseinanderzusetzen. Teils als Vordenker, teils als Vortragsredner in Sachen NS-„Rassenhygiene“, betätigte sich Finckh u.a. als „Weltanschauungslehrer“ des NS-Lehrerbundes am Gauschulungslager des NSLB in Gaienhofen und an der Waffen-SS-Unterführerschule in Radolfzell. Neueste Recherchen belegen die Teilnahme von Finckhs Gauschulungslagern an eugenischen Tagungen der Heil- und Pflegeanstalt Reichenau in den Jahren 1934-1938. (Text: Markus Wolter)

Referent: Markus Wolter, MA

Ort: VHS Konstanz-Singen e.V., Katzgasse 7, Astoria Saal

Datum: 24. März 2020

Zeit: 19.30 - 21.00 Uhr

Anmeldung: VHS-Konstanz

Gerhard Zahner: "Weißes Blut". Eine dramatische Lesung zur Weihnacht

admin Samstag Dezember 14, 2019

Zeit: 24.12.2019, 14.00 Uhr

Ort: THEATER-KULTUR-ZENTRUM, Fürstenbergstrasse 7a, Radolfzell

„Der Arzt Nathan Wolf (1882–1970) war Jude aus Wangen, er wurde von den Nazis vertrieben und im KZ Dachau eingesperrt und gepeinigt.Nach dem Krieg kehrte er nach Wangen, in seine Höri zurück. Er ist zurück gekehrt, nicht heimgekehrt. Die jüdische Gemeinde in der Höri vernichtet, die Synagogen zerstört. Nicht heimkehren, zurückkehren, darum geht es diesem Stück. Eine Situation, die heute so viele Flüchtlinge betrifft. Auch ihre Heimat ist für immer zerstört. Die neue Heimat ist vielleicht, solchen Menschen wie Nathan Wolf gerecht zu werden, ihrem Leben.Letztlich, wenn heute Abgeordnete aus den Protokollen der Weisen von Zion zitieren, diesem Buch aus dem Giftschrank der Verleumdung, scheitern wir alle und vertreiben uns selbst.“

Programmtext: http://www.zellerkultur.de/veranstaltungen.html

Hintergrund: https://www.wolf-wangen.com/

Image

  • «
  • 1 (aktuell)
  • 2